Vier mal eine Minute bin ich heute gerannt - oder vielmehr gemütlich getrabt. Richtig Laufen kann man das eigentlich noch nicht nennen, was ich da tue.
Mein erster "richtiger" Lauf, seit ich vor etwa zwanzig Jahren in der Schule zuletzt gelaufen bin. Damals habe ich immerhin 15 Minuten am Stück geschafft, mit einer Strecke von 3 Kilometern.
Da ich inzwischen schon ins Keuchen komme, sobald ich nur 50 Meter laufe, habe ich beschlossen, etwas für meine Kondition zu tun. Und ich erhoffe mir etwas Straffung für meine Oberschenkel, denen das jahrelange Rumsitzen vor dem Computer gar nicht gut getan hat... ;-)
Mein erstes "Fernziel" sind 5 Minuten Laufen am Stück. Ja, ich fange sehr klein an. Aber ich kenne mich, alles andere würde mich nur verschrecken.
Damit ich jetzt auch dranbleibe, will ich es mit diesem blog versuchen, als kleiner Motivationstrick. Ich habe heute noch einige andere Tricks angewandt, damit ich auch wirklich laufe.
Zum Beispiel habe ich meinen Kollegen im Büro gesagt, dass ich heute das erste Mal Laufen will. Um mir morgen keine Blöße zu geben, war ich dann quasi gezwungen, es auch wirklich zu tun ;-)
Als ich heute Nachmittag nach Hause kam, hatte ich trotzdem so üüüüberhaupt keine Lust. Also habe ich weiter in die Trickkiste gegriffen, und mich selbst mit der Salami-Taktik Stück für Stück überredet:
Zieh erst mal die Laufsachen an, und dann gucken wir mal weiter. Also habe ich meinen neuen Sport-BH, meine neue Lauf-Tights, Turnschuhe und ein Shirt angezogen. Hm, sieht gar nicht mal schlecht aus... Damit kann ich mich auf die Straße trauen. Also raus.
Ich werde zuerst ein bisschen Fahrrad fahren. Ich muss ja nicht laufen, wenn ich nicht will, aber ein wenig Fahrrad fahren ist auch nicht verkehrt. Und falls ich laufen will, bin ich dann direkt schon aufgewärmt.
Also den Rhein entlang. Das Wasser ist recht hoch und schwappt bereits über die Uferböschung; sie haben einige Warnschilder aufgestellt, aber noch kann man den Weg direkt am Wasser benutzen. Viele Läufer, Fahrradfahrer, Inline-Skater und Familien mit Kindern sind unterwegs und genießen die letzten Strahlen der Nachmittagssonne, aber es ist nicht zu voll.
Meine Pulsuhr - ebenfalls neu - zeigt mir einen Puls von um die 140 an. Als ich eine kleine Steigung hinauffahre sogar 165. Hups, ich bin wirklich _sehr_ untrainiert, wie mir scheint.
Nach einer Viertelstunde an meinem "Ziel", dem Wendepunkt, angekommen, mache ich Halt. Hier sind noch viel weniger Leute unterwegs, die Sonne ist noch zu sehen, es ist nicht zu warm, ein wenig bewölkt. Perfekt.
Ich binde das Fahrrad an einen Laternenmast und gehe eine Minute den Weg entlang, bis mein Puls wieder unter 130 ist. Okay, dann versuchen wir das mal mit dem Laufen...
Die erste Minute ist immer die schwerste, und ich bin froh, als sie vorbei ist. Jetzt kommen zwei Minuten Gehen.
Und wieder eine Minute Laufen. Ich versuche, mich an die vielen Ratschläge zu halten, die ich in den Büchern gelesen habe. Arme nah am Körper, nicht hin und her schwingen. Oberkörper nicht nach vorne fallen lassen, so weit wie möglich aufgerichtet bleiben. Gleichmäßig atmen. Kurze Schritte, die Füße nicht übersetzen. Die zweite Minute fällt etwas leichter.
Wieder zwei Minuten gehen. Vor der dritten Minute kehre ich um und laufe jetzt wieder zurück in Richtung Fahrrad. Meine rechte Wade tut etwas weh; kündigt sich da ein Krampf an?
Meine Haustürschlüssel habe ich in der kleinen Tasche meiner Hose am hinteren Bund. Sie klimpern, und das Geräusch stört mich; ich mache nicht gerne Geräusche beim Gehen. Ich lasse sogar neu gekaufte Schuhe neu besohlen, wenn die Absätze klappern... Für die Schlüssel brauche ich eine bessere Lösung; vielleicht ein kleines Etui aus Filz oder Fleece?
Nochmal zwei Minuten Gehen, und eine letze Minute Laufen schaffe ich dann auch noch. Geschafft!
Na also, ging doch. Durchschnittspuls von etwas über 140. Ich sollte das beim nächsten Mal getrennt erfassen, für´s Laufen und für´s Gehen; das muss ich mir merken.
Und meine normalen Turnschuhe sind nicht besonders gut dafür geeignet. Ich beschließe, mir so schnell wie möglich richtige Laufschuhe zu kaufen, die meine Pronation ausgleichen.
Jetzt mit dem Fahrrad wieder eine Viertelstunde gemütlich in Richtung Heimat radeln. Danach ein wenig dehnen, besonders die Waden. Ach, das tut gut! Das ist eigentlich das Schönste am Laufen, beschließe ich ;-)
So, jetzt eine heiße Dusche. Die nächste Staffel folgt dann am Mittwoch oder Donnerstag, je nachdem, wie das Wetter ist.
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1 Kommentar:
Ich sollte mich dir anschließen. Bisher konnte ich ich nicht aufraffen .
Ich wünsche Dir gutes Durchhaltevermögen!
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